Das Amt Bornefeld
Die Geschichte der heutigen Ortschaft Bergisch Born beginnt mit der Entstehung des Amtes Bornefeld.
Die Geschichte der heutigen Ortschaft Bergisch Born beginnt mit der Entstehung des Amtes Bornefeld.
Von Reinhard Diesing: Bergisch Born hat besondere kommunal-geschichtliche Bedeutung durch das ehemalige Amt Bornefeld. Dieses Amt entstand mit der neuen Einteilung des Bergischen Landes unter Gerhard I. aus dem dritten Regentenhaus zwischen 1350 und 1360.
Die Geschichte der heutigen Ortschaft Bergisch Born beginnt mit der Entstehung des Amtes Bornefeld. Im Jahre 1397 wurde das Bornefelder Amt als „Veste van Birnfeld“ bekannt. Später tauchte auch der Name „Byrenfelt“ auf und nach 1511 heißt es Bornfelt. Das Amt Bornefeld wurde erstmals in einer Urkunde vom 6. September 1363 erwähnt. Es handelt sich dabei um eine Verschreibungsurkunde anlässlich des Erwerbs von Blankenberg für das Herzogtum Berg, in der als Mitaussteller neben den Städten, die acht ältesten bergischen Ämter mit ihren Dorfschaften beziehungsweise Kirchspielen genannt werden.
Das ehemalige Amtshaus Bornefeld wurde leider noch kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges im März 1945 bei einem Angriff englischer Flieger durch Brandbomben gänzlich zerstört. Der Keller des Hauses hatte feste Gewölbe und sogar noch einen Unterkeller, der vielleicht in alten Zeiten als Haftraum diente. Nach der Zerstörung sind jedoch beide Kellerräume mit Hausschutt zugeschüttet und eingeebnet worden, sodass heute von dem ehemaligen Amtshaus keine Spur mehr zu sehen ist.
Neben dem Hof Bornefeld, der ursprünglich der heutigen Bornefelder Schule gegenüber gelegen haben muss, gab es in unmittelbarer Nähe zur Wermelskirchener Seite hin den alten Hof Born. Es muss ein einzelner Bauernhof gewesen sein. Aus ihm entwickelte sich später nach dem Bau der Landstraße, die über Hückeswagen bis nach Siegen führte, in den Jahren 1773 bis 1778 die jetzige Ortschaft Bergisch Born. Als das Amt Bornefeld im Jahre 1807 aufgehoben wurde, ging seine 450-jährige Geschichte als Amtssitz des herzoglichen Richters zu Ende.
Zum Amt Bornefeld gehörten damals Remscheid, Wermelskirchen, Dabringhausen, Dhünn und Lüttringhausen, während Lennep schon unter den Städten rangierte. Lüttringhausen wurde nach dem Jahre 1407 aus dem Amt Bornefeld herausgelöst und dem Amt Beyenburg zugeschlagen. Hieran kann man ermessen, welche Bedeutung Bergisch Born mit seinem Amt Bornefeld zur damaligen Zeit hatte.
Im Jahre 1555 erhielt der Rat Bertram von Plattenberg, der schon als Amtmann von Bornefeld fungierte, auch noch die Amtmannstelle in Hückeswagen. Seit dieser Zeit blieben beide Ämter miteinander verbunden. Es scheint, dass der Amtssitz seitdem vorwiegend Schloß Hückeswagen gewesen ist. Im Jahre 1807 fand die Ämterverfassung und damit auch das Amt Bornefeld infolge der territorialen Neueinteilung des Landes durch die französische Regierung ihr Ende.
von Reinhard Diesing †
(aus der Gedenkschrift aus Anlaß der Verselbstständigung der ev. Kirchengemeinde Bergisch Born 1963)